Ziemlich selten

Riesling Haltinger Winzer

Riesling in der Schlegeflasche. Soso. Eigentlich fällt deswegen in China kein Sack Reis um…

Dieser Riesling hingegen ist fast schon eine Sensation. Weil: Riesling aus Baden (nicht Württemberg!) an sich ist schon selten. Nur ca. 5-6% der Anbaufläche in Baden sind mit Riesling bestockt. Und wenn, dann sind diese Weingüter im Kraichgau (u.a. Klumpp) angesiedelt oder in der Ortenau (Laible). Manche Weingüter in Ortenau und Kraichgau setzen voll auf Riesling – was wiederum die Restfläche Riesling in den andere Anbaugebieten Badens zusätzlich marginalisiert.
Riesling aus dem Markgräflerland dürfte somit fast so exotisch sein, wie eine Bananenplantage auf Helgoland…
Eigentlich schade: auf der anderen Rheinseite, im Elsass wird ja auch Riesling angebaut. So munkelt man. Und er solle gar nicht sooo übel sein, munkelt man obendrein…

Die Stilistik dieses 2023er Riesling der Haltinger Winzer ist für meinen Geschmack eher elsäßisch: keine opulente Rieslingfrucht, eher sehr filigran, zärtlich und elegant. Die Böden mit Kalkunterlage verleihen dem Riesling eine sehr würzige und frische Textur. Komplett andere Würze als im Rheingau oder an der Mosel. Ich muss sagen: Kalkboden und Riesling ist für meinen Geschmack eine komplett spannende Liaison. Der Wein ist für mich eher schon so in Richtung ‚Grosses Gewächs‘ oder ‚Erste Lage‘ unterwegs, also kein Schoppen-Riesling.
Preis: € 12,50 die 750ml Flasche.

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