SM Sektmanufaktur – Perlen von der Nahe

Black Friday: sollen wir uns mit in die monotone Rabattschlacht stürzen, wo es 30% auf die zuvor sorgsam erhöhten Preise gibt? Oder sollen wir nicht lieber geniessen? Sekt aus dunklen Flaschen und mit schwarzem Etikett? Gute Idee!

Freitag, 26. November 2021 – 19-20 Uhr
Preis: € 10,- / Person
zur Buchung

Montag, 29. November 2021 – 19-20 Uhr
Preis: € 10,- / Person
zur Buchung

In der Präsentation:
Riesling Sekt Brut (2017) – € 9,90
Pinot Meunier Sekt Brut (2018) – € 14,00
Pinot Blanc de Noirs Brut (Spätburgunder, 2016) – € 12,00
Blanc de Noirs Brut (Cabernet Sauvignon, 2016) – € 16,00
Chardonnay Brut (2017) – € 17,00
‚Feel Free‘ Rosa (alkoholfrei) – € 8,00

Die Sekte können an diesem Tag bestellt werden. Auslieferung ab 3. Dezember.

Die SM Sektmanufaktur in Waldlaubersheim/ Nahe
SM Sektmanufaktur – wer jetzt bei ‚SM‘ auf frivole Gedanken kommt: das ‚S‘ steht für Matthias Schreml und das ‚M‘ für Kai Maschtschenko. Somit bitte komplette Entwarnung, es geht rein um Sekt. Und zwar der Sorte ‚richtig gut’…
Schreml & Maschtschenko haben 2015 die ‚Sektmanufaktur‘ ins Leben gerufen. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist das sogenannte ‚Lohnversekten‘. Immer wenn Sie einen ‚Winzersekt‘ im Glas haben, dann hat ihn zu 95% nicht das betreffende Weingut produziert, sondern eben ein ‚Lohnversekter‘. Der Winzer liefert zunächst den Grundwein aus seinem Keller, und die Lohnversekter gehen dann ans Veredeln. Das fängt mit der Analytik an, geht weiter über die 2. Gärung in der Flasche und endet mit dem Degorgieren und der Dosage (Anm.: hier wird der Süßegrad des Sektes, bspw. ‚Brut‘, ‚Extra Brut‘, ‚Dosage Zero‘ etc. eingestellt). Der Lohnversekter ist auf diesem Gebiet absoluter Spezialist: er verfügt über ein Weinlabor, Pumpen, Filter, Füllanlagen mit Gegendruck etc. Nur absolute Hygiene und das spezifische know-how gewährleisten, dass die 2. Gärung (die Gärung, die die Kohlensäure in den Sekt bringt) nicht im geschmacklichen Desaster endet. Über Namen redet man in der Branche nicht und der Ehrenkodex gebietet es, dass auch ich nicht verrate, wer alles bei Matthias & Kai ‚versekten‘ lässt. Nur soviel: da sind schon ein paar berühmte Weingüter mit am Start…
Lohnversekten ist wirtschaftlich betrachtet eine feine Sache: der Kunde (Winzer) gibt die Versektung seiner Grundweine in Auftrag und zahlt für diese Dienstleistung. Somit fällt das komplette wirtschaftliche Risiko der Vermarktung für die SM Sektmanufaktur weg. Nur für den Kopf und das Herz ist das keine gute Sache: den Lohn ihrer Arbeit sehen die Beiden eigentlich nie – bzw. nur unter einem fremden Etikett. Und natürlich will man auch zeigen, was man kann, nicht zuletzt um auch neue Kundschaft für die Lohnversektung zu begeistern.

SM Sekmanufaktur: die eigene Linie
Für’s eigene Ego, für die Weinkritiker und letztlich auch für unseren Genuss, wird auch eine eigene Sektlinie produziert. Hierzu werden eigene Grundweine aus Weinbergen rund um Bingen versektet. Klassisch ist natürlich ein ‚Pinot Meunier‘, bei uns als ‚Schwarzriesling‘ bekannt. Diese Burgunder-Sorte wird traditionell schon immer gerne in Deutschland versektet, verfügt über ein ähnliches Aromenprofil wie ein Spätburgunder. Übrigens ist ‚Pinot Meunier‘ neben Chardonnay und Pinot Noir auch eine der Trauben, die im Champagner Verwendung findet.
Blanc de Noirs, also der ‚Weisse aus den schwarzen Trauben‘ ist einer wunderbarsten Sekte überhaupt, liefert er doch diese rauchig-würzigen Aromen und diese dezene Rotfruchtigkeit – in einem hellen Sekt. Die Sektmanufaktur produziert gleich 2 Varianten: zum Einen einen Blanc de Noir aus Pinot Noir/ Spätburgunder, wie man ihn häufiger in Deutschland findet. Die zweite Variante hingegen orientiert sich fast schon an den großen Sekten von der französischen Loire: hier wird Cabernet versektet!
Natürlich darf auch ein klassischer Riesling Brut nicht fehlen, genau wie ein Chardonnay. Generell sind Matthias Schreml und Kai Maschtschenko eher auf der ‚trockenen‘ Seite und produzieren sehr französich anmutende Sekte. Würze und eine gute Säure werden von einer Cremigkeit des langen Hefelagers gestützt, aber niemals durch übertriebene oder schmeichelnde Restsüße durch eine Dosage. Absolut vorbildlich hier die Transparenz: der Restzuckergehalt wird, obwohl nicht vorgeschrieben, auf dem Etikett ausgewiesen. Ein Riesling ‚Brut‘ darf bspw. bis 12g Restzucker/Liter aufweisen. Und ob hier 2, 6 oder 12g enthalten sind, das ist geschmacklich schon ein großer Unterschied. Daher ist die freiwillige Angabe der tatsächlichen Dosage im Sinne des Verbrauchers absolut top!
Da die Beiden wirklich ‚Könige der Perlen‘ bzw. der ‚Verperlung‘ sind, sind sie auch Spezialisten für alkoholfreie ‚Perler‘. Lebensrechtlich können wir eigentlich nicht von einem Sekt sprechen, daher ist die offizielle Bezeichnung ‚Schäumendes Getränk aus entalkoholisiertem Wein‘. Hört sich so an, als würde es komplett nicht schmecken – aber genau das ist komplett falsch.

Feel free!
Mit der ‚Feel Free‘ Reihe haben Maschtschenko und Schreml ein sattes Ei ins Nest gelegt, ist doch der Trend nach nicht-alkoholischen Getränken seid Jahren wachsend. Für den Bereich ‚Wein‘ sehe ich aktuell noch keine glorreiche Zukunft, dazu sind die bisherigen Produkte leider zu ernüchternd…
Im Bereich ‚Sekt‘ (rechtlich nicht korrekt, aber um es sprachlich besser einzuordnen) sieht die Sache aber wieder komplett anders aus: hier sorgt die Kohlensäure für Frische und Geschmack. Über Eines muss man sich jedoch im Klaren sein: fehlt der Alkohol als Geschmacksträger, dann muss etwas anderes diese Rolle übernehmen. Und das ist in diesem Fall der Zucker. Mit 58g Zucker je Liter sind wir bei dem ‚Feel Free Rosa‘ aus entalkoholisiertem Cabernet Sauvignon am Start. Zum Vergleich: der Chardonnay Brut kommt mit 2 g je Liter daher. Wichtig: für diesen ‚alkoholfreien Sekt‘ (der natürlich kein Sekt ist!) gilt die normale Deklarationspflicht für Lebensmittel mit allem Schnipp & Schnapp (Anm. ob dies zukünftig auch für Sekte/ Weine komme wird, ist derzeit in der Diskussion)
Vorbildlich sind die ‚SM‘ aber auch hier wieder in Optik und Präsentation: optisch ist der (falsche) Sekt nicht von einem echten Sekt zu unterscheiden. Die gleiche wertige Flasche, keine Aufmachung zweiter oder gar dritter Wahl. Somit sind auch die, die aus gesundheitlichen oder sonstigen Gründen (‚Fahrer‘) auf alkoholischen Sekt verzichten müssen, nicht ausgeschlossen oder Gäste zweiter Klasse. Topp, das ist von vorne bis hinten super durchdacht.

 

 

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