Junge Talente von Saar und Mosel

Endlich macht das Eintauchen in Weinbaugebiete wieder richtig Spass! Die Kommunikation ohne Maske, der unbeschwerte Umgang mit Regionen und Menschen. Es ist so, als wäre die Handbremse gelöst.
Auf meiner watchlist steht seit Jahren die Saar. Vor Corona durfte ich bei einer VDP-Verkostung die Weine von Schloss Saarstein und Geltz Zilliken probieren. Danach ist man schon arg angefixt… Nun gingen die Corona Jahre ins Land, das Nicht-Besuchen war Trumpf. Positiv hingegen der Faktor, dass man mehr Zeit mit Recherche verbringen konnte. Ich nutze häufiger die Satellitenbilder von google maps um mir Weinberge und die Umgebung anzuschauen. Himmelsrichtung, Flussläufe, Bewaldung etc. Es ist kein Geheimnis, dass viele Weinbergslagen im Zuge der Klimaveränderung entweder Probleme haben oder bekommen werden – oder aber im positiven Fall als ‚kühlere Variante‘ in den Fokus rücken. Ein wenig mehr Ost oder Westausrichtung scheint heute DAS Kriterium zu sein, der ‚Vollkontaktgrill‘ mit Südausrichtung tendenziell eher schwierig.

Das Konzer Tälchen – im Hinterland von Saar und Mosel

Am Bildschirm ist man mit der Maus man schnell mal von Saarstein in der Umgebung unterwegs. Und plötzlich ploppen in den Karten der Ortschaften dann Weingüter auf. Van Volxem in Wiltingen direkt an der Saar, Egon Müller am Scharzhof bereits etwas weiter weg. Und als ich dachte, jetzt bin ich gleich zu weit von der Saar entfernt, ploppten Namen wie ‚von Hövel‘ in Oberemmel auf. Dabei dachte ich immer, ‚von Hövel‘ wäre direkt an der Saar. Was für ein Anfänger (ich)… Und in Oberemmel zeigte sich dann ein Namen, den ich noch nie gehört hatte: Weinmanufaktur Petershof. Mit Neugier und einigen Klicks ist man (ich) dann schnell auf einer Fährte, die es sich lohnt weiter zu verfolgen. Der Anfänger (ich) ist halt wissbegierig…

Weinmanufaktur Petershof – startup in die Pandemie

Peter Thelen hat 2019 den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Zuvor war er Betriebsleiter im Weingut Willems Willems von Carolin Hofmann, geb. Willems. Da Carolin mit ihrem Mann Jürgen sehr erfolgreich das Weingut Hofmann im rheinhessischen Appenheim leitet, musste Peter voll ran. Gemeinsam hat das Trio Willems-Hofmann-Thelen dieses Saar-Weingut mit in die Spitze der Betriebe in dieser Region geführt. Somit war für mich klar: hier gründet gerade Jemand, der genau weiss, worum es geht und der eine bemerkenswerte Stilistik für Saar-Rieslinge vertritt.
Peter und seine Frau Nelly sind natürlich pünktlich mit der Existenzgründung quasi mit Anlauf in die Corona-Pandemie gesprungen. Naja – wer konnte damals schon ahnen welche Brocken uns die 2020er Jahre noch bringen werden. Wie so viele Gewerbetreibende haben auch sie das Beste daraus gemacht, gab es doch aufgrund der getätigten Investitionen auch kein wirkliches Zurück mehr.
Erstmalig konnte ich Peter und Nelly live & in Farbe auf der ProWein Mitte Mai in Düsseldorf erleben. Die Stilistik genau so, wie ich sie mir erträumt hatte. Ich wollte halt keine Weine, die auch von der großen Schwester, der Mosel, kommen können. Sondern von der Saar. Saar-Rieslinge sind im direkten Vergleich zärtlicher, filigraner. Da ist beim Riesling vielleicht nicht ganz so viel Pfirsich, Aprikose oder exotische Frucht am Start. Eher die feinen Zitrusnoten, manchmal Mandarine, Blutorange oder Zitrusschale. Eher low in Alcohol, machmal auch mit einer ganz fein dosierten Restsüße. Irgendwie mit einem besonderen Flair unter den deutschen Rieslingen.

Auf an die Saar!

Nach der Prowein war mir klar: das muss ich live sehen! Egal, ob die Maunfaktur noch ein bauliches Provisorium ist was erst in den nächsten Jahren peu-à-peu wachsen wird. Ich will ein Gespür dafür bekommen, was an der Saar ‚anders‘ ist als die Mosel. Vielleicht noch ganz kurz zur (begrifflichen) Einordnung: bis 2009 gab es die weinrechtliche Bezeichnung ‚Mosel-Saar-Ruwer‘, um ganz klar den Unterschied zwischen Weinen von der Mosel und den beiden Seitentälern/ Zuflüssen zu differenzieren. Vermarktungstechnisch schien dies einigen Protagonisten gerade für die Exporttätigkeit zu kompliziert, so dass auf ‚Mosel‘ reduziert wurde. Das kann man gut oder schlecht finden. Gut: die ‚Marke‘ Mosel hat so eine höhere Bekanntheit erfahren. Schlecht: es wird nicht mehr differenziert. Gerade Ruwer und Saar sind schon deutlich kühler, dass ergibt andere Weine. Andererseits finde ich persönlich auch für das Gebiet Mosel mit seinen fast 200 km Länge ‚Mosel‘ nicht trennscharf. Für mich liegen zwischen der Untermosel (bspw. Winningen) und der Mittelmosel (Trier bis Zell) und der Obermosel (Trier bis Luxemburg) komplette Welten. Zumindest dürfen die Winzer von der Saar auch ‚Saar‘ mit auf’s Etikett schreiben. Die ca. 30 Betriebe an der Ruwer müssen m.W. noch auf den Zusatz ‚Ruwer‘ verzichten, weil es auch einen Trierer Ortsteil mit den Namen ‚Ruwer‘ gibt. Wie so oft im Weinleben: es ist kompliziert…

Das Konzer Tal – ein Hauch von ‚Little Burgundy‘

Zunächst einmal die Erkenntnis: die Saar ist nicht gleich die Saar. Auf der einen Seite gibt es Betriebe, die direkt in Flussnähe liegen: Wiltingen, Ockfen, Kanzem oder Saarburg sind sicherlich dem ein-oder-anderen Weingenüssler ein Begriff. Und dann gibt es noch die Saar ohne Saar, sprich: das Hinterland. Von den Weinbergen im Konzer Tal aus sieht man weder Mosel noch Saar. Da hatte google Maps bei der Recherche absolut nicht gelogen, jedoch hatte ich mir diese Abschirmung von den Flussläufen nicht so deutlich vorgestellt.
Auf einem Höhenzug zwischen Wiltingen und Konz ist das Tälchen wie ein Halbmond aufgespannt. Ich tippe mal, dass hier Weinbau auf einer Länge von knapp 10km betrieben wird, mehr nicht. Wir sind hier auf 200m in den flachen Lagen, in Krettnach geht es dann bis knapp auf 400 Meter hoch. Weiter oben ringsherum Wald, der a) Kälte im Winter abschirmt, b) in den heissen Monaten für Abkühlung sorgt. Irgendwie wirken die Weinberge auf mich wie das Burgund im Mikroformat. Im Tal fast kein Verkehr, keine Hektik, Gelassenheit und Ruhe. Peter sagte mir, dass die Durchschnittstemperatur knapp 1 Grad Cel. geringer ist als bspw. im Moseltal. Hört sich nicht viel an, ist aber in Tier- und Pflanzenwelt fast schon gigantisch. Aber auch das Tälchen leidet: Niederschläge sind seit Jahren Mangelware, die Höhenzüge lassen die Wolken eher woanders abregnen. Aktuell ist Peter bereits in der Umstellung auf biologische Bewirtschaftung, Feuchtigkeitsdruck ist kein großes Thema. Auch gute Weinberge scheinen weniger ein Problem zu sein. Sowohl in Oberemmel, wie auch in Nieder-und Obermenning als auch in Krettnach konnte ich genug brach liegende Parzellen entdecken. Eine zukünftige Betriebsvergrößerung dürfte daher für Peter & Nelly nicht an verfügbaren Wingerten und Parzellen scheitern.
Peter’s Portfolio besteht hauptsächlich aus Riesling. Etwas Weissburgunder ergänzt die Gutsweine, genauso wie ein Rosé aus Pinot Noir. Qualitativ verfolgt der Betrieb die klassische VDP-Qualitätspyramide ‚Gutswein-Ortwein-Lagenwein‘. Wir starten bei uns im Handel mit dem trockenen Gutsriesling aus 2020 und den Ortsweinen aus Oberemmel und Niedermennig. Alle drei haben den großen Vorteil, dass es noch Weine aus dem Jahr 2020 sind. 2021 ist mir persönlich noch zu jung, da braucht es schlichtweg noch ein wenig Geduld und Reife.
Der Gutsriesling trocken hat eine feine Schieferwürze, eine dezente Note nach Aprikose, ist lang, saftig, super elegant. Ich bin ehrlich: ich finde diesen Wein toll! Peter sagt klipp und klar: der Gutsriesling ist die Visitenkarte eines Weingutes! Wer hier nicht überzeugt, der braucht mit Orts- oder Lagenweine erst gar nicht um die Ecke zu kommen. Genauso ist es.
Bei den beiden Ortsweinen haben wir das große Glück, einen trockenen und einen feinherben Vertreter am Start zu haben:

‚Niedermennig‘ Riesling trocken 2020: kühle, fast schon strahlige Nase. Der Boden hat hier auch leichten Anteil von Rotschiefer, was eine sehr subtile Frucht verleiht. Große Eleganz, ganz große, unaufdringliche Länge. Spontan vergoren, lange auf der Hefe. Das ist schon sehr, sehr gut.

‚Oberemmel‘ Riesling feinherb 2020: Obwohl hier fast 20g Restzucker ‚wirken‘, kommt dieser Wein sensorisch fast schon trocken daher. Noten von Mandarinenschale, auch ganz dezente Reife und Feuerstein. Wunderbar erfrischende und tragende Säure. Die Parzelle von Peter liegt ganz oben im Oberemmler Altenberg, über 300 Meter hoch und knapp unterhalb des Waldes. Drum herum liegen noch etliche Parzellen brach – ich hoffe, dass Peter hier noch expandiert. Die Lage scheint perfekt für feinherbe Rieslinge!

Der Gutsriesling kostet bei uns € 9,50 die 750ml Flasche. Die Ortsweine etwas teurer, € 12,90 je 750ml Flasche. Als besonderes Special haben wir auch noch einen Lagenwein aus dem ‚Krettnacher Altenberg‘. Dieser Wein ist als ‚Kabi‘ mit knapp 40g Restzucker vinifiziert und wird ausschliesslich in Magnum-Faschen gefüllt. Zum Glück erleben ‚Kabis‘ (=Kabinett) gerade in der Wein-Community eine fulminante Renaissance. Sie verkörpern die (alkohol-) schlanke Stilistik mit diesem subtilen Spiel aus Fruchtsüße und Säure. Sowas ist übrigens weltweit einzigartig, das kopiert Niemand und die internationale Weinwelt feiert uns dafür! Und dieser Krettnacher Kabi hat alle Jubelorgien verdient. Was für ein Erlebnis – Würze trifft auf Mineralität auf subtile Frucht. Zärtlich, elegant und verspielt zugeleich. Kostet € 30,00 in der 1,5 Liter Magnum-Schlegeflasche. Traum!

Tipp: im Radio Rebstock gibt es auch eine podcast-Folge mit mir und Peter!

Auf nach Leiwen an die Mosel

Saar-selig ging es für mich weiter an die Mosel. Von Oberemmel ist man in 10 Minuten in Trier, von Schweich kann man dann wunderschön über die B53 Richtung Thörnisch-Klüsserath-Leiwen-Trittenheim cruisen. Eine knappe Stunde Autofahrt und man ist mittendrin in der Mittelmosel. Leiwen geizt nicht gerade mit Spitzenbetrieben, Nick Köwerich, Nik Weis, Carl Loewen, Grans-Fassian um nur einige Namen zu nennen. Persönlich bin ich aber über die Vereinigung ‚Generation Riesling‘ auf Carlo Schmitt aufmerksam geworden. Mit gerade einmal Mitte 20 hat er in den letzten Jahren bereits mächtig Aufsehen in der Fachpresse erzielt. Bester Jungwinzer der Mosel in 2020, bei VINUM 18,5 von 20 Punkten für den 2019er Laurentiuslay feinherb. Das lässt aufhorchen!
Das Weingut Heinz Schmitt war bis 2010 eine Instanz in Leiwen. Über 20 Hektar in Bewirtschaftung, die Stilistik Vorbild für viele Betriebe in der Umgebung. 2010 verunglückte Heinz Schmitt tragisch bei einem Traktor-Unfall im Weinberg. Die junge Familie musste den Betrieb radikal verkleinern, und erst mit Abschluss von Carlo’s Ausbildung als Weinbautechniker war an einen ‚re-launch‘ des Betriebes unter dem Namen ‚Carlo Schmitt‘ zu denken.

Carlo Schmitt – das Ding mit der Eule

Die Etiketten von Carlo Schmitt fallen sofort auf. Ein koboldartiger-Uhu blickt frech von der Flasche. Mein erster Gedanke war, dass hier eine relativ bekannte Pfälzer Agentur für Weinmarketing wieder einen cleveren Einfall hatte. Pustekuchen – die Eule (den Uhu) gibt es wirklich! Oberhalb des Neumagener Rosengärtchen, einer Steilstlage, beginnt zuerst Fels, dann Gestrüpp, dann Wald. Oberhalb des Waldes dann Wiesen und Felder. Wäre ich Uhu, würde ich dort auch nisten. Der Uhu scheint Mosel und Rieslingtreu: seit mindestens 5 Jahren lässt er sich in regelmäßigen Abständen rund um Carlo’s Wingert blicken. Übrigens: das DLR Mosel berichtet, dass inzwischen rund 40 Brutpaare an der Mosel gezählt wurden. Sollten Sie mal eine Begegnung mit einem Uhu haben: keine Angst, die Tiere sind mit 160cm Spannweite wirklich so groß wie ein Steinadler. Aggressiv sind sie nur, wenn man Große Gewächse aus Plastikbechern trinkt…

Weinbau ‚von -bis‘

Die Wiederansiedlung des Uhu an der Mosel scheint ein gutes Zeichen für Artenvielfalt und dass sich im Naturschutz vieles zum Positiven entwickelt hat. Vor meinem Termin mit Carlo hatte ich noch Gelegenheit mir einige Weinberge und -flächen anzuschauen. Gegenüber von Trittenheim konnte ich auf nur 200m Distanz die komplette Vielfalt entdecken. Naturnahe Weinberge mit Dauerbegrünung. Daneben ’nackte Böden‘ die maschinell rasiert und im Unterstock mit Herbiziden ‚grasfrei‘ gemacht wurden. Natürlich inkl. Errosionsspuren, wo das Wasser sich nach Regenereignissen seine Bahnen gesucht hat. Dann live dabei, als grosszügig mit Kunstdünger gearbeitet wurde. Masse vor Klasse scheint in manchen Betrieben immer noch ein Thema zu sein. Direkt nebenan dann wieder aufgelassene Parzellen, entweder verwildert oder zumindest auf Stock gesetzt. Alles sehr kleinteilig, heterogen, nicht wirklich am Puls der Zeit. Möglicherweise kann hier eine Flurbereinigung Abhilfe schaffen?

Zurück zur Eule – und ein ‚Hurra‘ auf den Rivaner

Egal ob Mosel, Saar oder Ruwer. Das komplette Gebiet steht für König Riesling. Dessen Herrschaftsanspruch will auch Niemand streitig machen, dennoch gibt es Ergänzungen im Rebsorten-Portfolio, die (zumindest mir) richtig Spass bereiten. Carlo hat so ein Teil im Sortiment, und ich feiere ihn für den Rivaner! Keine andere Weinbaunation hat ein derart zwiespältiges Verhältnis zum ‚Müller Thurgau‘ (=Rivaner) wie wir. Die Südtiroler feiern ihn – und wir haben ihn nahezu ausgerupft. Interessanterweise sind es viele JungwinzerInnen, die auf ‚Müller‘ setzen, kennen sie die abscheulichen Qualitäten der 1970er Jahre zum Glück nur noch aus Erzählungen.
Erfreulicherweise hat auch Carlo hier keine Berührungsängste. Generell ist Carlo’s Handschrift darauf ausgelegt die Weine spontan zu vergären und lange auf der Hefe zu lagern. Die Hefe wird noch nicht einmal großartig umgerührt, was manchmal ja auch zu reduktiv wirken kann (Böckser). Warum lässt man überhaupt den Wein ‚auf der Hefe liegen‘ wie es umgangssprachlich heißt?
Nun, die Hefe kann auch sehr stabilisierend auf Weine wirken und den Aromenkomplex und das Mundgefühl (Cremigkeit) deutlich fördern. Im Grunde braucht es ’nur‘ gesundes Traubengut ohne Nährstoffmangel und einen wachsamen Kellermeister, der das Geschehen im Gär-/Lagertank akribisch beobachtet – und genau den Zeitpunkt definiert, wann der Wein von der Hefe muss. Carlo scheint in seinen jungen Jahren bereits exakt diese Balance aus Mut und Gelassenheit gefunden zu haben.

Rivaner Mosel QbA 2020: theoretisch und praktisch könnte man auch schon den 2021er Jahrgang nehmen. Ich jedoch liebe an dem 2020er, dass er viel runder & cremiger im Mund ist. Beileibe kein ‚Weinchen, sondern dicht und von bemerkenswerter Eleganz. Im Hintergrund Aromen von Birnen und Limette. Mit 11.5% vol. schlank im Alkohol, dafür keine Abstriche in Körper & Extrakt. In meinen Notizen steht ‚Toll!‘

Riesling feinherb Mosel QbA 2020: Carlo setzt wie Peter Thelen auf die Qualitätspyramide ‚Gutswein-Ortwein-Lagenwein‘. Mit dem feinherben Riesling sind wir genau wie beim Rivaner im Bereich ‚Gutswein‘. Man merkt, dass 2020 so langsam in die Spur kommt, die Riesling-Aromen werden subtiler, die dezenten Noten von Pfirsich und Maracuja werden von würzigen Sponti-Noten flankiert. Um die 20g Restzucker zu begleiten wurde hier kein biologischer Säureabbau gemacht. Das verleiht Eleganz und Finesse. Eine formidable Visitenkarte des Hauses!

Ortswein:
Die Klüsserather Bruderschaft liegt  zwischen den Orten Thörnich und Köwerich auf der anderen Moselseite und ist komplett nach Süden ausgerichtet. Die tieferen Schichten sind von Devon-Schiefer geprägt, die Bodenauflage ist von sandigem Lehm. Auch beim Ortswein bin ich noch Fan des Jahrgangs 2020: grandioses Mundgefühl, dazu Pfirsichnoten. Ich bilde mir sogar Nougat ein. Dies Cremigkeit und die Dichte im Mund ist schon bemerkenswert. Sowas geht woanders auch als ‚GG‘ (Grosses Gewächs) durch.

Lagenwein:
Die Leiwener Laurentiuslay liegt ebenfalls auf der anderen Seite der Mosel und schliesst direkt an die Klüsserather Bruderschaft an. Der Unterschied: hier sind die Weinberge nach Südwest ausgerichtet, ‚braten‘ also nicht komplett so wie in Klüsserath. Hier macht es auch Sinn mit etwas Restsüße zu arbeiten, so dass uns Carlo einen Riesling feinherb um die Ohren klopp, der sprachlos macht: feine Noten von frischem Tabak, vollreifer Pfirsich, tolle Extraktsüße, mundfülllender Wein mit großem Finale. Hatte ich zuvor ‚Toll!‘ notiert, heisst es nun ‚Hammer!‘

Die Entdeckungen von Saar und Mosel im Überblick

Weinmanufaktur ‚Petershof‘ – Oberemmel/ Saar

Saar Riesling trocken QbA 2020 | Riesling | spontanvergoren | Edelstahl | € 9,50 (750ml)

Saar Riesling ‚Niedermennig‘ trocken QbA 2020 | Riesling | spontanvergoren | Edelstahl | € 12,80 (750ml)

Saar Riesling ‚Oberemmel‘ feinherb QbA 2020 | Riesling | spontanvergoren | Edelstahl | € 12,80 (750ml)

Saar Riesling ‚Krettnacher Altenberg‘ Kabinett QbA 2020 | Riesling | spontanvergoren | Edelstahl | € 30,00 (1500ml MAGNUM)

Carlo Schmitt – Leiwen/ Mosel

Rivaner trocken Mosel QbA 2020 | Rivaner | spontanvergoren | Edelstahl | € 7,90 (750ml)

Riesling feinherb Mosel QbA 2020 | Riesling | spontanvergoren | Edelstahl | € 8,90 (750ml)

Riesling ‚Klüsserather Alte Reben‘ Mosel QbA 2020 | Riesling | spontanvergoren | Edelstahl | € 9,90 (750ml)

Riesling ‚Leiwener Laurentiuslay‘ feinherb Mosel QbA 2020 | Riesling | spontanvergoren | Edelstahl | € 13,50  (750ml)

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