Sekt aus Südafrika? Echt jetzt? Und ob! Wenn wir von Südafrika sprechen, dann sprechen wir über eine für Wein- und Obstbau klimatisch höchst interessante Anbauregion. Weinbau wird vorwiegend im ‚Westerncape‘ betrieben. Anbauzonen wie Constantia, Stellenbosch, Paarl ooder Franschhoek sind sicherlich schon mal hier und da gehört, gesehen oder gar getrunken worden. Die hohen Berge im Rücken und das kalte Wasser des Pazifiks sorgen für ‚cool climate‘ Bedingungen. Knapp 90.000 ha sind mit Weinreben bestockt (Deutschland: ca. 108.000ha), 270.000 Menschen direkt oder indirekt wirtschaftlich vom Weinbau abhängig. Und immerhin ist Südafrika der 8. größte Produzent weltweit. Neben den besonderen klimatischen Bedingungen kann Südafrika zudem auf über 360 Jahre Weinbaugeschichte zurückblicken; wir sprechen hier also mitnichten von einem ’neuen Marktteilnehmer‘. Ab 1688 siedelten die verfolgten Hugenotten verstärkt am Kap an – und sorgten somit für die bis heute gültige Dominanz der französischen Sorten wie Chardonnay, Chenin Blanc, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir usw. (‚Franschhoek‘ = die Franzosen Ecke).
Für uns in der Eurozone sehr interessant ist der Wechselkurs des Südafrikanischen Rand zum Euro: In den letzten 10 Jahren ist der Kurs um gut 35% gefallen. Dies bedeutet, dass trotz Logistikkosten die Preise für Wein aus Südafrika hoch attraktiv sind.
Graham Beck Brut Rosé Methode Cap Classique
Aus der Anbauregion Robertson östlich von Kapstadt kommt dieser ‚Sparkling Wine‘. Robertson Valley wird durch den Breede River mit Wasser versorgt und ist historisch eher eine Anbauregion für weisse Rebsorten. Die sehr kalkreichen Böden erinnern an das Terroir der Champagne und so begann man bereits vor 50 Jahren mit der Produktion von ‚Sparkling Wines‘. Da der Begriff ‚Champagner‘ exklusiv für das Original aus der berühmten französischen Anbauzone verwendet werden darf, entschloss man sich in den 1990er Jahren den Begriff ‚Methode Cap Classique‘ ein zu führen. Unterschiede in der Herstellungsmethode zum Champagner? Keine!
Graham Beck wurde 1983 gegründet. Das Weingut ist heute DIE Referenzadresse wenn’s um Sekte aus Südafrika geht. Beim Brut Rosé treffen 52% Pinot Noir auf 48% Chardonnay. Mit knapp 7g Restzucker je Liter (Brut = bis 12g/l erlaubter Restzucker) ideal dosiert um die knackige Frische und die salzige Mineralität (Kalkböden!) zu puffern. Eine wundervolle Farbe im Glas, fast schon kupfer-silbern. Leicht fruchtige Töne des Pinot Noir (Himbeere, Kirsche) – und im Mund dann dieser typische Chardonnay Schmelz. Ein wirklich grandioser ‚Sparkling‘, der einem Champus der gehobenen Kategorie in Nichts nachsteht. Obwohl: doch! Der Preis ist einfach eine andere Liga: in der Geschenkverpackung kostet eine Flasche gerade mal € 17,90! Wer bitte Adressen für ‚echten‘ Champagner in dieser Qualität unter 35-40 Euro die Flasche hat, bitte gerne bei mir melden!