Bean-to-bar Schoki aus Schweden, aktuell in 5 verschiedenen Varianten. Leider, leider jede Tafel komplett lecker! Erst seit 2013 gibt es die ‚Svenska Kakaobolaget‘ oder besser zu sprechen ‚ The Swedish Cacao Company ‚. Ulrika und Frederik Bergenkrans kauften im Jahr 2013 die alte Dorfschule in Österlen, restaurierten diese – und begannen ‚bean-to-bar‘ Schokoladen zu produzieren. ‚Bean-to-bar‘ soll im Grunde genommen die ursprüngliche Art und Weise der Schokoladenproduktion symbolisieren. Von der ‚Bohne zur Tafel‘, ohne Hilfsprodukte. Zutaten wie Palmöl, Soja oder Kokosfett sucht man in diesen Produkten somit vergeblich.
Wie schon in unserem Podcast mit Choco-Dealer Hishem Ferjani thematisiert, ist es ausserhalb von Deutschland ungleich leichter ‚mal was mit Schokolade zu machen‘. Der Grund: in Deutschland muss man zwingend einen Meisterbrief im Konditorenhandwerk in der Tasche haben, sonst läuft da aber rein gar nichts mit Schoki oder Bean-to-bar.
In anderen Ländern sieht das komplett anders. Vergleichbar dem ‚Craft-Beer‘, wo vor knapp 30 Jahren ‚irgendwelche Verrückte‘ in den USA angefangen haben zu brauen, war es auch bei der Schokolade so, dass die Ami’s mit ihrer ‚let’s do it!‘ Mentalität einen riesigen Stein ins Rollen gebracht haben. Und so kommen heute die innovativsten, leckersten und mit Medaillen ausgezeichneten Bean-to-bar Schokoladen eben nicht mer aus Belgien, der Schweiz oder Deutschland, sondern aus Schweden, Litauen, Tschechien, Litauen, Bulgarien, Island usw. usw. weil dort eben die Regeln nicht einschränken, sondern Innovationsfreude fördern. Muss man hier denn nicht Angst haben? Keine Sorge – die strengen Regeln der Lebensmittelkontrolle und der Hygiene gelten selbstverständlich auch in diesen Ländern. Der Unterschied: man traut dort auch Menschen ohne Meisterbrief zu, dass sie diese einhalten…
Kakao, Kakao und ganz viel Nichts
Bei ‚bean-to-bar‘ ist die Zutatenliste überschaubar: Kakaobohne, Kakaobutter, Rohrzucker, evt. Vollmilchulver (wenn’s eine ‚Vollmilchschokolade ist) – und das war’s in der Regel schon. Plus natürlich bei Tafeln wie der ‚Sea Salt‘ das Meersalz, bei der ‚Coffeebreak‘ der Kaffee (und eine Prise Zimt), bei der ‚Liquorice‘ natürlich das Lakritz (ital. Süßholz!). Wer sich mal über die wirklich sehr überschaubaren Zutatenliste der Swedish Cacao Tafeln informieren möchte, findet hier eine Aufstellung (in Schwedisch, aber durchaus verständlich).
‚Bourbon Aged‘ – nix mit Promille!
Vollkommen sensorisch auf’s Glatteis führt die ‚Bourbon Aged‘: geschmacklich merkt man sofort die typische Whiskey-Note – allerdings sucht man den Alkohol vergebens. Der Trick: die Kakaobohnen werden in alten, leeren Eichenfässern geschwenkt, wo zuvor Bourbon-Whiskey drin reifen durfte. Und Potz-Blitz: genau dieses Aroma nimmt die Kakaobohne dann an. Verrückt!
Schon das Auge geniesst mit
Vergleichbar der Craft-Beer-Szene, merkt man auch bei ‚bean-to-bar‘: hier ist unheimlich viel kreatives Volk unterwegs! Nicht nur der Inhalt ist ‚anders‘, auch das Design und das Packaging sind eine Wohltat für den fühlenden und erlebenden Mensch (den homo sapiens…).
Richtig ’schmecken‘ ist bei den Schokoladen wichtig: das Kauen ist eigentlich überflüssig und schränkt das Wahrnehmen eher ein. Kleine Bruchstücke der Schokolade in den Mund nehmen, und mithilfe des Speichels und der Wärme schmilzt die Schokolade, kleidet die Mundhöhle aus, dockt an die Rezeptoren an und lässt die Schokolade in den Bestandteilen Aroma und Textur komplett wirken. Also: bitte kleine Stücke lutschen, wirken lassen und das dabei entstehende Lächeln geniessen!