Hobby & Beruf treffen wieder aufeinander! Die passenden Weine zur Touretappe? Am 29. Juni startet die legendäre Tour de France 2024. Gerade halte ich das ‚Heft zur Tour‘ in der Hand. Ich gebe ehrlich zu: ich bin begeistert, Print ist eben doch etwas komplett Anderes als sich digital, möglicherweise sogar nur auf dem Handy, miniklein die Streckenverläufe anzuschauen.
Etappe 4: die grenzüberschreitende Fahrt von Italien hinauf auf den ‚Galibier‘
Prompt habe ich natürlich geschaut, ob und wo es zu den jeweiligen Etappen möglicherweise Weine aus unserem Sortiment gibt. Etappe 4 geht grenzüberschreitend von Turin Richtung Savoien mit einer Ankunft auf dem magischen Col du Galibier auf 2642m Höhe. Im Gebirge Wein? Nicht ganz…
Weinau in den Savoien
Der Wein ‚Le Caillasses‘ von Bouvet ist ein reinsortiger Mondeuse, eine Rebsorte die es nur in Savoien gibt. Natürlich wird dieser nicht am Galibier angebaut, es sind von dort noch 110km Streckenlänge in nordwestlicher Richtung bis zum Anbaugebiet in Apremont. Fährt man in umgekehrter Richtung, von Apremont Richtung Gipfel sind es für den leidenswilligen Radfahrenden 2800 Höhenmeter auf eben diesen 110km. Ich bin ehrlich: das könnte mich schon in der Wade jucken ;-)
Savaoien und der Wein
Die Weinbauregion befindet sich im äussersten Osten Frankreichs an der Grenze zu Italien. Oberhalb liegt das Anbaugebiet Jura, welches ebenfalls mit wunderbar egenartigen und eigenständigen Weinen aufwartet. Geographisch sind wir jedoch schon recht weit südlich, auf einer Linie zwischen Lyon im Westen und Turin im Osten. Lediglich ca. 2000 Hektar stehen unter Reben (zur Einordnung: das ist das 4-fache der Anbaufläche an der Ahr), der überwiegende Anteil sind weisse Reben (ca. 70%). Der überwiegende Teil der Produktion wird lokal und regional im Sommer- und Wintertourismus genussvoll vernichtet; ein ‚Wein-Export‘ in dem Sinne existiert nahezu nicht.
Mondeuse – die rare Rote
Bei lauter Jucken der Radler-Wade soll aber nicht der Wein vergessen werden: auf eine positive Weise ist die Rebsorte rustikal, der Wein erinnert entfernt an sehr gute Beaujolais. Dennoch ist eine Verwandschaft zur Rebsorte Gamay nicht bekannt. Zugleich erinnert mich die Rebsorte aber auch an ihre italienischen Nachbarn wie Nebbiolo und Vespolina. Nur noch rund 300 Hektar sind mit dieser historischen Sorte bestockt, die zunehmend in den Fokus der ‚Weinfreaks‘ rückt. Würzig, pfeffrig, leicht salzig, frische Säure, niedriger Alkohol und schöne rote Früchte. Möglicherweise sind es auch die stark kalkhaltigen Böden, die in dieser französisch-italienischen Gebirgsregion de Mondeuse so ‚piemontesisch‘ wirken lässt. Der Wein will nicht elegant und schmeichelnd sein, er ist herrlich charakterstark und freut sich über eine herrliche Dosis Luft zur vollen Entfaltung. Gerne auch bei 14° Celsius im Sommer trinken. Dürfte bei der Etappe am 2. Juli, die hoffentlich sommerlich sein wird, geradezu ideal sein :-)